Wir unterstützen das Umweltinstitut München e. V.

Die festliche Jahreszeit nähert sich erneut und Weihnachten steht bereits vor der Tür. Bei jambit heißt das neben festlicher Stimmung und tollen Weihnachtsfeiern auch, dass es wieder Zeit für die traditionelle Weihnachtsspende ist. Wie jedes Jahr haben unsere jambitees ihre Köpfe zusammengesteckt, Ideen gesammelt und demokratisch darüber entschieden, welches soziale Projekt oder welche Organisation im kommenden Jahr unsere finanzielle Unterstützung erhält.

Wir freuen uns daher, verkünden zu dürfen, dass die jambit Weihnachtsspende 2023 dem Umweltinstitut München e.V. zugutekommen wird.

Umweltinstitut München e. V.: Unabhängig – kritisch – engagiert seit 1986

Nach der Atomkatastrophe im April 1986 in Tschernobyl und vielen Unsicherheiten der Bevölkerung vieler Länder beginnt eine Gruppe engagierter Bürger*innen und Wissenschaftler*innen, selbst unabhängige Messungen der radioaktiven Belastung durchzuführen. Im Juli 1986 gründen sie das Umweltinstitut München.

Seit damals ist aus der lokalen Initiative eine professionelle Umweltorganisation geworden, die sich erfolgreich in die deutsche und europäische Umweltpolitik einmischt. Sie geht der Umweltbelastung auf den Grund und organisiert Kampagnen und Projekte für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Dabei haben alle Beteiligten immer die Ziele von 100 % Ökolandbau ohne Pestizide und Massentierhaltung und eine Energiewende hin zu einer vollständig regenerativen Energiegewinnung vor Augen.

Um unabhängig von Politik und Wirtschaft agieren zu können, finanziert sich das Umweltinstitut München aus Spenden und Förderbeiträgen. Mit unserer jambit Weihnachtsspende ermöglichen wir es dem Umweltinstitut somit, weiter nachzuforschen, nachzubohren, am Ball zu bleiben und auf der Basis unabhängiger Messungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse zu informieren. Gemeinsam stark werden für zukunftsweisende Veränderungen!

Wie sind wir auf das Umweltinstitut München aufmerksam geworden?

Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten"

Aus Interesse am Thema Biodiversität und Bienensterben bzw. -erhalt sind wir auf die Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten!" gestoßen.

Innerhalb von 30 Jahren ist die Biomasse von Fluginsekten um über 75 Prozent geschrumpft. Eine der Hauptursachen für den Artenschwund ist die industrielle Landwirtschaft, die Lebensräume zerstört und durch den hohen Einsatz von Pestiziden das Überleben vieler Insektenarten gefährdet. Mit dem Ziel, das Artensterben aufzuhalten und die Landwirtschaft zu ökologisieren, startete 2018 in Bayern das Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Dank großen Zuspruchs formierte sich daraus bereits 2019 gemeinsam mit anderen Organisationen aus ganz Europa eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) unter dem Motto „Bienen und Bauern retten!“.

Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten" Foto von Christof Stache
Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten" | Foto von Christof Stache

Neben dem Überleben von Insekten stand somit auch klar das von Bäuerinnen und Bauern bzw. Kleinbetrieben auf der Agenda. Um etwas an dem auf Profitmaximierung ausgerichteten System der industriellen Landwirtschaft zu ändern, unter dem kleine bäuerliche Betriebe genauso leiden wie die Artenvielfalt, forderte die EBI daher:

  1. Schrittweisen Ausstieg aus synthetischen Pestiziden bis 2030 und bis 2035 komplett
  2. Maßnahmen zur Erholung der Biodiversität wie etwa Wiederbelebung von Biotopflächen in landwirtschaftlichen Flächen
  3. Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern durch u. a. Ausbau von nachhaltigen landwirtschaftlichen Strukturen und Ökolandbau

Was wurde dank der EBI erreicht?

Zwar übernahm die EU-Kommission die Forderungen der EBI nicht in vollem Umfang, doch konnte die EBI die Agenda der EU maßgeblich zugunsten von Bestäubern, Artenvielfalt und nachhaltiger Landwirtschaft mitgestalten. Geplant sind so etwa die die Halbierung des Pestizideinsatzes in der EU bis 2030, das Verbot von Pestiziden in Schutzgebieten, sowie das geplante Gesetz zur „Wiederherstellung der Natur“. Außerdem hat es die EBI geschafft, das Thema Artensterben mehr ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten" Foto von TinoGrafiert
Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten" | Foto von TinoGrafiert

Was bleibt nun nach Abschluss der EBI?

Die EBI wurde von einem EU-weiten Bündnis aus über 240 Organisationen getragen und von einer Kerngruppe aus neun Organisationen geleitet. Zu diesem sogenannten Lenkungkskreis gehörte auch das Umweltinstitut München. Alle diese Organisationen, die die Initiative gemeinsam getragen haben, arbeiten natürlich weiterhin auf die Umsetzung dieser und weiterführender Ziele hin.

Für jambit war daher klar, dass wir uns beim Thema Weihnachtsspende für eine der Organisationen aus dem Lenkungskreis entscheiden. Das Umweltinstitut München e. V. konnte dabei mit Professionalität, spannenden und wertvollen geplanten Projekten in 2024 und regionalem Bezug und Wirkungskreis punkten. Die Wahl ist uns daher nicht schwer gefallen und wir freuen uns, laufende und Zukunftsprojekte mit unserer Spende unterstützen zu können.

Was unterstützen wir nun mit unserer jambit Weihnachtsspende genau?

Pestizid-Transparenzoffensive als Ziel für 2024

Neben laufenden Kampagnen zum Thema Landwirtschaft, Artenvielfalt und zum Thema Glyphosat beschäftigt sich das Umweltinstitut im nächsten Jahr vor allem mit dem Pestizideinsatz in Schutzgebieten und arbeitet auf die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen Pestizid-Transparenz-Registers hin.

"Traktor im Vinschgau" Foto von Jörg Farys
Foto von Jörg Farys

Seit 2011 muss der berufliche Einsatz von Pestiziden in der gesamten EU dokumentiert werden, jedoch fehlt in Deutschland bisher die behördliche Erfassung und Auswertung dieser Daten. Das Projekt des Umweltinstituts München strebt an, diese Intransparenz zu beseitigen, indem alle relevanten Informationen über den Pestizideinsatz in der deutschen Landwirtschaft offengelegt werden. Bisher herrscht Unkenntnis darüber, welche Pestizide in welchen Mengen und Kombinationen wann und wo freigesetzt werden. Die Initiative setzt sich dafür ein, dass vorhandene Daten umfassend erfasst, ausgewertet und in einer öffentlichen Datenbank veröffentlicht werden. Ein geplantes Anfragetool soll es der Zivilgesellschaft ermöglichen, leichteren Zugang zu Informationen über Pestizideinsätze in der Landwirtschaft zu erhalten.

Die Transparenz über Pestizideinsätze bildet eine wichtige Grundlage für eine sinnvolle und effektive Risikobewertung und Reduktion des Pestizideinsatzes im Allgemeinen. Das Umweltinstitut möchte somit erstmals die tatsächliche Exposition von Mensch und Umwelt enthüllen und so die Notwendigkeit einer Umstellung auf ökologische Landwirtschaft ohne chemisch-synthetische Pestizide herausstellen. Übergeordnetes Ziel bleibt dabei, dass Umwelt- und Gesundheitsgefahren durch Pestizideinsätze wirksam und drastisch reduziert werden.

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