Als innovativer Softwaredienstleister arbeiten wir bei jambit über viele Projekte und unterschiedliche Standorte verteilt. Oft agieren wir in sehr ähnlichen oder gleichen Rollen.
Ob Softwareentwickler, Projektmanager oder Scrummaster, unsere jambitees lernen dabei Neues, bauen Wissen auf und erwerben wertvolle Kenntnisse. In projektübergreifenden Communities of Practice nutzen wir dieses Wissen, um akute komplexe Probleme über alle Abteilungen hinweg zu lösen.
Was ist eine Community of Practice (CoP)?
Für Personen mit ähnlichen Aufgaben und gleichen Rollen im Projektalltag bietet eine Community of Practice vielfältige Möglichkeiten. Man kann sich austauschen, voneinander lernen und neues Wissen generieren. Eine CoP besteht aus drei Kernelementen:
- Domain (Wissensbereich): Definiert die Arbeit und die Themen mit welchen sich die Community of Practice beschäftigt.
- Community (Gemeinschaft): Die Gemeinschaft von Gleichgesinnten innerhalb der Community of Practice. Das Lernen steht im Vordergrund.
- Practice (Praxis). Im Rahmen der Community of Practice werden Ergebnisse erarbeitet. Die Methoden können im Anschluss von allen genutzt werden.
Die Kernelemente sind voneinander abhängig, bedürfen sich wechselseitig und sollten im Gleichgewicht gehalten werden. Der Austausch in einer CoP über Projekt-, Abteilungs- und Standortgrenzen hinweg reduziert Wissensinseln im Unternehmen.
So können Wissen über Querschnittsthemen und bereits existierendes Know-how optimal genutzt werden.
Ein fachlicher Austausch mit jemandem in gleicher Rolle bringt oft die entscheidende Idee, um ein komplexes Problem zu lösen.
Wer nimmt an einer CoP teil?
Eine Teilnahme an einer Community of Practice ist immer freiwillig. Bindeglied bildet das gemeinsame Interesse am Thema und der Wunsch nach Lösungen. CoP bei jambit gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen.
So beteiligen sich beispielsweise viele Projektleiter und Scrum Master an der CoP Agilität und Scrum. In den CoP Frontend und CoP Java Architecture treffen sich eher Entwickler und Architektenrollen zur gemeinsamen Problemlösung.
Etwas weiter gefasst ist die CoP Virtuelles Arbeiten, die Austausch und Verbesserung auf der Metaebene der Organisation ermöglicht. Die Teilnahme an einer CoP ist meistens nicht örtlich beschränkt.
Per Video-Call können sich Kolleg*innen aus anderen Standorten oder aus dem Homeoffice dazuschalten. So können sie remote an der CoP teilzunehmen.
7 Prinzipien einer Community of Practice
Die Gestaltung einer Community of Practice basiert auf sieben Säulen. Diese werden von Etienne Wenger et. al. in seinem Buch "Cultivativing Communites of Practice" beschrieben.
1. Anpassbares Design
Eine CoP ist nie fertig. Die Community of Practice lebt von Veränderungen und Anpassungen. Möglichkeiten sind beispielsweise die Einführung von neuen Elementen durch eine Website, Verbindungen zu anderen CoPs oder neue Praktiken.
2. Kommunikation zwischen Mitgliedern
Die Weiterentwicklung gewohnter Strukturen sollte priorisiert werden. Tipps von außen können dabei sehr hilfreich sein.
3. Unterschiedliche Mitgliederrollen
Eine erfolgreiche Community of Practice besteht aus verschiedenen Ebenen:
- Die Kerngruppe gestaltet die CoP aktiv.
- Die aktive Gruppe nimmt an den Meetings und Diskussionen teil.
- Die beobachtende Gruppe hat eine passive Rolle und beobachtet die Diskussionen.
4. Offene und geschlossene Besprechungen
Meetings finden sowohl im geöffneten als auch im privaten Rahmen statt. Virtuelle Räume und digitale Austauschplattformen fördern die Beziehungen untereinander.
5. Wert schaffen
Der Wert einer Community of Practice sollte regelmäßig in Form einer Retrospektive überprüft werden. Wenn sie nicht mehr den gewünschten Wert stiftet, wird nach Lösungen zur Verbesserung gesucht.
6. Neues und altbewährtes kombinieren
Stabile und vertraute Prozesse sind wichtig. Nichtdestotrotz sollten auch neue, herausfordernde Ideen eingesetzt werden.
7. Einen Rhythmus für die CoP finden
Regelmäßige Treffen oder virtuelle Meetings bringen die Teilnehmenden zusammen und fördern die Interaktion.
Wie wird eine Community of Practice organisiert?
Grundsätzlich sind CoP intrinsisch motiviert und organisieren sich selbst. Die Weiterentwicklung findet also organisch statt. CoP bei jambit haben meist eine Größe von fünf bis zehn Teilnehmern.
Durch ein verpflichtendes Minimalmaß an Struktur und Dokumentation wird sichergestellt, dass eine CoP den Teilnehmenden auch einen Mehrwert bringt.
So sind Treffen beispielsweise timeboxed und die behandelten Themen werden nachvollziehbar dokumentiert. Oft werden hierfür ein Kanban-Board oder das Firmen-Wiki genutzt.
Soweit absehbar, werden zukünftige Themen auch angekündigt. Meist sind zwei Arten von Fragen zielführend und werden behandelt:
- „Wie kann ich ein akutes Problem lösen?“
- „Kann ich, obwohl ich gerade kein Problem habe, irgendetwas tun, damit meine Arbeit in Zukunft noch besser wird?“
Wie profitieren unsere Softwareentwickler*innen davon?
Die Antwort ist ganz einfach: Zugang zu Wissen, andere Perspektiven, Quelle für Lernen und schnelle Lösungen! Jede*r CoP-Teilnehmer*in geht mit frischen Ideen im Kopf aus seiner CoP zurück in das Projekt.
Das gebündelte Wissen und die sehr reichhaltige Erfahrung unserer jambitees sorgen dafür.
Falls es mal keine akuten Probleme zu lösen gibt, bereichern die CoP den Projektalltag mit vielfältigen Themen.
Kurze vorbereitete Beiträge, Erfahrungsberichte oder die Vorstellung eines interessanten Tools oder Frameworks sind nur ein paar Beispiele.
Neben dem wertvollen, gegenseitigen Austausch sorgen die CoP auch für Vernetzung mit anderen jambitees. Und das über alle Standorte hinweg.
Frontend-Entwickler Francesco Schwarz erzählt: "In unserer Frontend Community of Practice nutzen wir einen Teams-Kanal. Hier teilen wir interessante Links aus der Frontend-Welt und diskutieren darüber. Oft wenden sich jambitees mit Problemstellungen gezielt an die CoP. Die CoP Mitglieder erarbeiten Lösungsansätze und beraten sich in der Gruppe."
Das Feld der Softwareentwicklung ist so dynamisch, dass sich bei Bedarf neue CoP gründen lassen. Auch ältere CoPs können pausiert oder wiederbelebt werden.
Wir sind sehr froh, dass sich diese Art der Wissensgenerierung und Praxis des Teilhabens bei jambit fest in der Unternehmenskultur etabliert haben.
Wie grenzen sich CoPs von anderen Communities ab?
Der Übergang zu anderen Arten von Gemeinschaften ist fließend. Im Vergleich grenzen sich Communities of Practice allerdings durch Selbstorganisation, Unabhängigkeit und Wissensgenerierung ab.
„Wissensnetzwerke“ werden von Organisationen ins Leben gerufen. Allerdings fehlt hier die organische Weiterentwicklung.
„Knowledge Communities“ sind die Basis für virtuelle Wissensmärkte. Ein Wissensaustausch findet statt, aber durch die Größe der Gruppen ist eine Interaktion und Wissensgenerierung kaum möglich.
Im Vergleich zu einer „Community of Interest“ verfolgen CoP-Mitglieder eigene, konkrete Ziele. Meist gehen diese über das gemeinsame Interesse an einem bestimmten Thema hinaus.
Und „Arbeitsgruppen“ grenzen sich durch ihre klare Zielsetzung ab, in der Regel unter Zeitvorgaben.
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