Wie und wann werden Apps verwendet? Wie verhalten sich Menschen am Arbeitsplatz und wie helfen technologische Lösungen dabei, individuelle Arbeitsgewohnheiten zu unterstützen? Nutzerstudien in der Softwareentwicklung können bei diesen Fragen helfen.
Bei jambit beschäftigen sich UX-Expert*innen mit der Umsetzung von Nutzerstudien. Gemeinsam mit Fujitsu Technology entwickelten sie etwa kürzlich eine App. Diese verbindet verschiedene Geräte wie Stehschreibtische und Lampen mit einem mobilen Endgerät und erlaubt persönliche Profile.
Neben Softwareentwicklung kamen dabei auch Nutzerstudien zum Einsatz. In unserer Abteilung User Centered Design arbeiten Designer*innen und Entwickler*innen daran, Anwendungen intuitiver und nutzerzentrierter zu gestalten. Ebenso werden Entwicklungskosten mit einem empirisch begründeten und fokussierten Einsatz von Ressourcen gesenkt.
Wie unterstützen Nutzerstudien Projekte in der Softwareentwicklung?
Nutzerstudien dienen der Qualitätssicherung während der Softwareentwicklung. Das Interface einer App wird so gestaltet, dass das Potenzial für Nutzende optimal ausgeschöpft wird. Ebenso die Arbeitsaufgabe effektiv und zufriedenstellend gelöst wird. Gleichzeitig können Nutzerstudien mit Anwender*innen zur Ideenfindung für Features und Bedürfnisse beitragen.
Das ist wichtig, um nicht an den Bedürfnissen der User „vorbeizuentwickeln“ und einen echten Beitrag in der Produktentwicklung zu leisten. Denn oft werden Produkte von Stakeholdern initiiert, die damit ganz bestimmte strategische wie etwa wirtschaftliche Gründe verfolgen.
Das kann zu Diskrepanzen zwischen den Erwartungshaltungen der Nutzer*innen bzw. den Kund*innen und den Vorstellungen der Hersteller führen. Solche Trade-offs vermeiden Unternehmen mit dem gezielten Einsatz von Nutzerstudien. User werden dadurch schon früh in den Wertschöpfungsprozess ein.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Ansätze der UX-Evaluierung?
Während der Phasen der Entwicklung unterscheiden UX-Expert*innen zwischen formativen Ansätzen und summativen Ansätzen. Formative Evaluierungen werden in einem iterativen Prozess verwendet, um Verbesserungen vor der Entwicklung zu erkennen.
Summative Evaluierungen werden verwendet, um ein ausgeliefertes Produkt im Vergleich zu anderen Produkten, etwa einem Benchmark, zu bewerten. Formative Evaluierungen konzentrieren sich darauf, festzustellen, welche Aspekte des Designs gut oder nicht gut funktionieren und warum. Diese Evaluierungen finden während eines Redesigns statt und liefern Informationen zur schrittweisen Verbesserung der Benutzeroberfläche.
Wie profitieren Kunden von UX-Abteilungen?
Effizienz in der Entwicklung, die Passgenauigkeit des Produkts auf die Zielgruppe und die spätere Vermarktung können von UX-Verfahren schon von Beginn an profitieren. Entscheidend dafür ist, dass Dienstleister den methodischen Hintergrund der Untersuchung und des agilen Projektmanagements sowie operative Kompetenzen in der Softwareentwicklung und Umsetzung des Designs mitbringen.
Wie läuft eine Nutzerstudie mit jambit ab?
Zu Beginn definieren UX-Teams gemeinsam mit den Auftraggebenden das Ziel der Nutzerstudie. Denn es wird eine Fragestellung benötigt, die anschließend die Methodik und den Aufbau des Forschungsvorhabens definiert. Für ein Vorhaben kann ein Produkt etwa nach ästhetischen oder emotionalen Prinzipien beleuchten werden.
Gleichzeitig kann man Produkte jedoch auch hinsichtlich ihrer Usability prüfen und die Effizienz verbessern. Die Fragestellung erarbeiten UX-Expert*innen gemeinsam mit dem Kunden und geben Empfehlungen zum Untersuchungsdesign und der Stichprobenauswahl. Für einfache Usablity Tests werden eine kleinere Anzahl von Studienteilnehmenden benötigt. Sicherheitsrelevanten Aspekte fordern eine größere Anzahl an Teilnehmenden.
Auch kulturelle Aspekte müssen dabei berücksichtigt werden. Feedback wird in Kulturen unterschiedlich geäußert und kann damit das Ergebnis beeinflussen. Um Erkenntnisse zu gewinnen, muss man Hypothesen bilden, die anschließend verifiziert oder falsifiziert werden können.
In der UX-Research gibt es ein Spektrum an Methoden und eine Auswahl findet sich hier:
Usability Walkthrough
Bei einem Usability Walkthrough führen trainierte Expert*innen mit einem Prototyp durch das Projekt und kommentieren die Handlungen.
Contextual Inquiry
Kontextanalyse wird genutzt, um einen Überblick über das relevante Arbeitsumfeld, die Kommunikation und den Gesamtkontext zu gewinnen. Durch Beobachtung und gemeinsame Interpretation deckt die kontextuelle Untersuchung verborgene Einblicke in die Arbeit des Kunden auf. Damit gewinnt man ein robustes Bild von Abläufen. So werden User in ihrer gewohnten Arbeitsumgebung beobachtet und anschließend nach Handlungen und Beweggründen befragt.
User Interviews
Interviews können Aufschlüsse über persönliche Eindrücke von Nutzer*innen geben. Durch gezielte Fragen können Aspekte hervorgehoben werden, die den Forschenden besonders interessieren.
Quantiative Studien
Quantitative Studien, wie der „Usability Test“, können Hypothesen mit repräsentativen Datenmengen untermauern. Diese Ergebnisse unterstützen die Entscheidungen in der UX-Planung.
Ein Usability Test ist eine Untersuchung unter Labor-Bedingungen. Dort führen Nutzer*innen standardisierte Aufgaben durch und dokumentieren den Verlauf quantitativ etwa über die Anzahl der Klicks. Um repräsentative Ergebnisse zu erzielen, werden mehr Testpersonen benötigt als bei den oben erwähnten qualitativen Verfahren.
Wie fließen die Ergebnisse in das Projekt?
Bei jambit schafft ein Workshop nach dem Projekt einen Überblick über die Ergebnisse bzw. Daten. Dort werden Ergebnisse vorgestellt und geclustert und anschließend als Handlungsempfehlungen klar dokumentiert.
Als Softwaredienstleister bringen wir dabei nicht nur UX-Research-Fachleute und Designer*innen, sondern auch Software Architects zusammen. Interdisziplinäre Teams zahlen sich aus, wenn im späteren Verlauf UX-Requirements und softwaretechnische Aspekte wie Performance zusammengefasst und getestet werden müssen.
Was ist wichtig, um im Bereich UX-Research zu beraten?
Um Kunden ganzheitlich im Bereich User Centered Design zu beraten, braucht es einen wissenschaftlichen Hintergrund. Studiengänge in den Bereichen Human-Machine-Interaction oder Human-Factors-Engineering bieten diese Ausbildung. Interdisziplinäre Teams müssen wissenschaftliches Know-how zu Nutzerstudien aber auch operative Umsetzungskompetenz vorweisen, um Projekte wirksam zu begleiten. Beide Aspekte bringt jambits User-Centered-Design-Abteilung bei Softwareprojekten unserer verschiedenen Branchen ein.